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Suchet der Stadt Bestes

Mon, 02 Nov 2020 13:20:55 +0000 von Simon Burger

„Wie kann ich die Zukunft in unserer Region mitgestalten?“ Unter diesem Motto stand ein Diskussionsabend in der Pauluskirche, bei dem Jugendliche und Erwachsene ins Gespräch kamen. Doch zunächst gab es ein Livekonzert mit „Jo! Loop“ per Internet auf einer Leinwand.
 
Die Pauluskirche in der Aue wird langsam zu einem neuem Zentrum der kirchlichen Jugendarbeit in Bad Lauterberg und der Bäderregion. Dies ist Pastor Andreas Schmidt und Jugendpastor Simon Burger zu verdanken, die mit unkonventionellen Aktionen auf die Arbeit der evangelischen Kirche hinweisen. So hatten sie die Idee, einen Diskussionsabend mit der Jugend und Erwachsenen zu veranstalten. 
 
Skype-Konzert im Gotteshaus
Es waren eher ungewöhnliche Klänge in einem Gotteshaus, die Jugendpastor Burger den Teilnehmern auf einer großen Leinwand zu Beginn der Veranstaltung präsentierte. Songwriter „Jo! Loop“ musizierte bei einem Livekonzert aus seinem Musikraum in Ulm über das Internet. 
 
Pastor Andreas Schmidt begrüßte dann auf dem Podium Bürgermeister Dr. Thomas Gans, Jugendpastor Simon Burger, Maximilian Witt von der Jugendkirche und Stadtjugendpflegerin Sarah Hoffmann. Er betonte, dass es vom Podium keine einseitigen Aussagen geben soll und lud zur offenen Diskussion ein. Schmidt nannte die einzelnen Themen das Abends: Digitalisierung, Bewahrung der Schöpfung, Mobilität und Dialog zwischen der Jugend und den Senioren.
 
Etwas zögernd äußerten sich die Jugendlichen, die zu der Veranstaltung gekommen waren, zu den genannten Themen. Die meisten Vorschläge kamen zum Thema Mobilität. Es wurden bessere und günstigere Busverbindungen zwischen den Orten gefordert. Bedauert wurde auch, dass es kein Kino mehr in Bad Lauterberg gebe und die Busverbindung zum Kino in abends Herzberg eher schwierig sei.
 
Zum Thema Dialog zwischen der Jugend und den Senioren wurde die Anregung gegeben, zum Beispiel Workshops zum Sprayen und zum gemeinsamen Malen zu geben.
 
Jugendpastor Simon Burger bat die Teilnehmer, mit bunten Klebepunkten die einzelnen Themen auf einer Pinnwand nach ihrer Wichtigkeit zu bewerten. Die überwiegende Zahl der Punkte gab es zu Mobilität.
 
Harzklub sucht Kontakt zur Jugend
 
Klaus Wiedemann, Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Bad Lauterberg, bat schon einmal um Mithilfe der Mitglieder der Jugendkirche bei einer Veranstaltung, die der Verein im Jahr 2022 veranstalten wird. Unter dem Motto „Wasser weisen Wege“ möchte der Zweigverein im Rahmen der Ausrichtung des Naturschutztages die Jugendlichen mit einbeziehen. Jugendpflegerin Sarah Hoffmann bedankte sich bei Wiedemann und freute sich, dass er Kontakt mit der Jugend sucht.
 
Zu dem Abend waren hauptsächlich Jugendliche gekommen. Doch sie waren es, die interessante Vorschläge machten, um mit den Senioren ins Gespräch zu kommen.
 
Warum die Jugendlichen nicht zum Gottesdienst kämen, dazu äußerte sich Maximilian Witt: „Jugendliche haben andere Vorstellungen von einem Gottesdienst, der zeitgemäßer und anders gestaltet sein sollte als bisher.“
 
Bürgermeister Gans ergänzte die Diskussion mit einer Umfrage, wie eine Stadt wie Bad Lauterberg sich in der Zukunft aufstellen könnte, um dem Bevölkerungsrückgang entgegenzutreten. Er bemerkte auch, dass die Stadt das einzige anerkannte Kneippheilbad in Niedersachsen ist und diesen Punkt besser vermarkten sollte. Er erwähnte, dass die Digitalisierung eine Chance für den ländlichen Raum sein könnte.
 
Senioren können Tipps geben
 
Stadtjugendpflegerin Hoffmann brachte eigene Ideen mit, um den Dialog zwischen den Generationen zu verbessern. Sie könnte sich gut vorstellen, dass sich ältere Personen auch engagieren und den Jugendlichen Tipps für deren weiteren Lebensweg geben könnten.
 
Hoffmann bemerkte, dass viele ältere Gäste nach Bad Lauterberg kommen und zum Beispiel das Kurkonzert genießen. „Warum gibt es nicht ein Musikprogramm für junge Leute in der Stadt – außer Schlagern und Blasmusik“, stellte sie zur Diskussion.
 
Schmidt und Burger dankten allen Teilnehmern für die lebhafte Diskussion und betonten, dass es weitere Veranstaltungen geben wird, um den Dialog zwischen den Generationen fortzusetzen.
 
Rolf Steinke
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