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Aufarbeitung der Inschriften auf den Gräbern der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

Sat, 09 Sep 2023 15:37:33 +0000 von Simon Burger

Anfang September gab es eine Konfirmandenaktion auf dem Friedhof von Bad Lauterberg. Ausgestattet mit passendem Maler Equipment durch Malermeister Oliver Eckstein, kümmerten sich die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden darum mit viel Einsatz und Fingerspitzengefühl die Inschriften auf den Grabsteinen der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter nachzuarbeiten und damit eine gute Leserlichkeit wieder herzustellen. Bei dieser praktischen Arbeit erfuhren die Jugendlichen auch etwas über die harten und unmenschlichen Lebensbedingungen der Zwangsarbeiterinnern und Zwangsarbeiter zur Zeit des 2. Weltkrieges in Bad Lauterberg.        

Infos zu den Gräbern der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Bad Lauterberg.
Während der Zeit des zweiten Weltkrieges waren ausländische ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene im Raum Bad Lauterberg flächendeckend beschäftigt, und zwar zahlenmäßig am meisten in der Industrie, im Bergbau sowie der Bauindustrie. Über die Jahre waren es insgesamt mehr als 4.000 Personen. Mit Abstand stammten die meisten aus der ehemaligen Sowjetunion, gefolgt von Italien, Belgien und Polen. Unter ihnen befanden sich auch viele jüngere Arbeiter sowie knapp 90 Kinder, darunter mindestens 33 Neugeborene. Ihr Zwangsaufenthalt in Bad Lauterberg war gekennzeichnet von einer restriktiven Gesetzgebung, kriegsbedingtem Mangel, harter Arbeit und der Unterbringung in meist hygienisch mangelhaften und überfüllten Gemeinschaftslagern. Die hohe Sterblichkeitsrate spiegelt dies wider: Rund 160 Todesfälle sind bekannt, die meisten durch Krankheit, sieben nachweislich durch Erschlagen bzw. Erschießen.

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