Spiele, Attraktionen und Mittelalter
Kinderkirche veranstaltet Wanderung zur Burgruine Scharzfels
Scharzfeld. „Wir sind begeistert, dass so viele Kinder teilnehmen“, erläutert Jugendpastor Simon Burger. Dies sei ein Signal, dass die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden der Bäderregion gut funktioniere. Man überlege in der Region, was man für gemeinsame Aktionen planen könnte, um gewisse Schwerpunkte zu setzen. Ein Ziel sei zum Beispiel, dass man die verschiedenen Kinderkirchen der Region für besondere Aktionen zusammenbringt, weshalb in den kommenden Jahren weitere Kinderkirchenaktionen dieser Art geplant seien. Vor allem sei es von Bedeutung, dass das Bild der Kirche über den Gottesdienst am Sonntag hinausreicht. Dabei sei es wichtig, Aktionen zu planen, die auch besonders die Kinder -und Jugendlichen ansprechen. Bei den Vorbereitungen kam man dann darauf, dass man etwas aktives mit dem Thema Mittelalter verbinden könnte.
Kinder-und Jugendliche schauen sich Überreste der Burg an
Die Burgruine Scharzfels besteht mittlerweile seit gut 1000 Jahren als Befestigungsanlage, erklärte Joachim Pätzmann, stellvertretender Schriftsteller des Harzclubs den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen. Des weiteren berichtete Pätzmann, dass zu damaligen Zeiten keine Bäume auf der Höhe der Burgruine zu finden waren, da die Sicht immer frei sein musste, um die Feinde in weiter Ferne frühzeitig ausfindig machen zu können. Zunächst sei die Burg im Besitz des Klosters gewesen, doch später war sie in Besitz von Grafen und Fürsten. In der Nähe der damaligen Befestigungsanlage, habe es viele Felder für die Tiere und den Anbau von Hopfen gegeben. Doch Wasser als Lebensgrundlage war sehr schwierig in dieser Höhe zu gewinnen. Joachim Pätzmann erzählte den Kindern, dass es bezüglich der Burgruine Scharzfels noch eine „spannende Geschichte“ von einem Dachdecker gibt. Um Sachen anliefern zu können, benötigte es früher Hand-und Schubkarren. „Das muss eine Mordsarbeit gewesen sein“, stellte Pätzmann fest. Auf der Befestigungsanlage solle es auch Backhäuser gegeben haben, um zum Beispiel Brot zu backen. Der stellvertretende Schriftsteller des Harzclubs wies im weiteren Verlauf auf die roten Stellen der übriggebliebenen Mauer hin, welche auf die heiße Glut hindeuten sollen. Die Kinder und Jugendlichen zeigten sich sehr fasziniert von den Überbleibsel der Burg. Joachim Pätzmann zeigte ihnen dabei die Überreste der Mauer und der Vorratskammern.Sehr fasziniert hat die Gruppe allerdings die Geschichte vom rettenden Dachdecker. Als eine adlige Dame in einer kleinen Kammer eingesperrt war. Bei Nacht und Nebel kletterte der Dachdecker nun die Felswand hinauf und bohrte sich ein kleines Loch durch die Zimmerdecke, um die adlige Frau zu befreien. Danach sei er mit ihr die Felswand wieder heruntergeklettert und sind im Anschluss mit Pferden geflüchtet.
Alles unter einen Hut bekommen
„Es ist ein mutiges Projekt, so viele Kinder unter einen Hut zu bekommen“, sagte Angelika Wedemeyer. Die Kinderkirche sei durch diese Aktion wieder in den Fokus gerückt. Einmal monatlich finde die Kinderkirche in den verschiedenen Gemeinden statt. Solche Aktionen stärke die Gemeinschaft. Auch während der Wanderung gab es zahlreiche Spiele und Quizfragen. Auch für das leibliche Wohl war auf der Wanderung und während der Pause bei der Burgruine gesorgt. Zum Abschluss wurde vor der Burgruine an fröhliche Andacht gefeiert.
Text: Tom Zinram
Text: Tom Zinram